Die Frau hinter dem Fenster
Der Abend legt sich langsam auf die Stadt,
Wir stehen drüben bei der Kirche
Und beraten unseren Schlachtplan bis ins Kleinste.
Sie sagen, wir sind viel zu jung,
Dabeizusein beim Untergang der Welt.
Der Größte vorneweg, die Mütze ganz tief im Gesicht,
Den Teppich fest im Blick
Und nur noch ein paar Schritte bis zur Front.
Für einen echten Logenplatz am jüngsten Tag
Zahlt man gern sein letztes Geld.
Chorus:
Die Frau hinter dem Fenster lacht
Und drückt nochmal ein Auge zu
Und sagt zu uns, sie will mal nicht so sein...
Jetzt schnell mit Proviant versorgt:
Fruchtmix oder Cola mit Zitrone, ganz egal,
Es ist für jeden was dabei.
Dann nichts wie rein und auf die besten Plätze.
Es gibt keine Zeit mehr zu verlieren.
Reviere werden abgesteckt: Bis hierhin und nicht weiter!
Ach, und Freundchen, zieh den Kopf ein!
Sonst bleibt uns nichts anderes übrig,
Als dich stundenlang mit Popcorn
Und mit blöden Sprüchen zu terrorisieren.
Chorus:
Die Frau hinter dem Fenster macht
Noch einmal kurz die Lichter an.
Wir jagen sie mit Pfiffen aus dem Saal
Die Zukunft sieht nicht gut aus,
Nicht für sie und nicht für uns.
Aber in dem Moment ist uns das scheißegal.
Am Morgen stehen drüben bei der Kirche
Die zwei Einsatztrupps des Tiefbauamts,
Beraten ihren Schlachtplan bis ins Kleinste.
Wir sitzen gegenüber,
Um dabeizusein beim Untergang der Welt.
Der Schwerste vorneweg, die Helme ganz tief im Gesicht,
Die Mauern fest im Blick
Und nur noch ein paar Meter bis zur Front.
Ab morgen macht der Glaspalast
Weit draußen vor der Stadt das große Geld.
Chorus:
Die Frau hinter dem Fenster weint
Und zieht den Vorhang zu
Und als der Lärm vorbei ist, fühlt sie sich sehr alt
Die Zukunft sieht nicht gut aus,
Nicht für sie und nicht für uns.
Wo gestern Popcorn war ist morgen schon Asphalt.